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Freitag, 18. April 2025 – Too much to live

Was in den letz­ten Wochen und Monaten alles pas­siert ist! Da gab es Tote und Schwangere, schier end­lo­se Frühschoppenkonzerte, all­er­gi­sche und ander­wei­tig auf­fäl­li­ge Hunde (stay tun­ed!), viel zu lesen, noch mehr Termine in der Firma und einen Anruf aus Tübingen. 

Zu viel ver­ra­ten darf ich nicht, das unter­sagt mir der Social-Media-Leitfaden der DKMS. Aber damit kann ich leben. But first: ein Schwagergeburtstag und eine Osternachtsmesse.

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Sonntag, 5. Januar 2025 –Down Memory Lane

Well, hel­lo! Wen haben wir denn da? … Tun wir ein­fach so, als wäre nichts und der 27. Oktober erst ges­tern gewesen.

Wozu haben wir eigent­lich Wintereinbruch, wenn der erst nach Mitternacht kommt und zum Sonnenaufgang schon wie­der weg ist? Well, wha­te­ver. Auch tau­en­der Schnee lässt sich brav foto­gra­fie­ren, und dass Dunst aus tau­en­dem Schnee auf­steigt, sieht man wohl auch nicht jeden Tag. 

Was man auch nicht jeden Tag sieht: mein foto­gra­fi­sches Vermächtnis der letz­ten 21 Jahre. Gut 27.000 Bilder, rund 300 Gigabyte an Daten, und nur die wenigs­ten davon sind halb­wegs sinn­voll bewer­tet. Wieviele schlech­te Aufnahmen dabei waren, ich kann es gar nicht zäh­len, denn ich bin mit dem Sortieren noch lan­ge nicht fer­tig. Stand jetzt habe ich es immer­hin schon bis ins Jahr 2010 geschafft. Fürs Erste geht es ohne­hin nur um die Frage „Verschwommen oder nicht?“ Alles, was nicht scharf ist, kommt weg. Was heißt danach schon schlecht? Nicht alles wer­den span­nen­de Aufnahmen gewe­sen sein, kaum wel­che wer­den mit Form, Kontrast, Rhythmus und Farbe gut gespielt haben, aber sie alle sind Teil des Weges zu mei­nem jet­zi­gen ich – und das nicht nur technisch.

Was sich da alles an Erinnerungen auf­tat … an ver­gan­ge­ne Geburtstage, ver­flos­se­ne oder ver­stor­be­ne Lieben, an Menschen, Tiere, Sensationen. Am Ende sind wir doch nur eine durch Erzählung ver­bun­de­ne Sammlung loser Assoziationen.

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#Fediventskalender2024, Türchen 14

Einen schö­nen 14. Dezember wün­sche ich euch! 

Geht es euch auch so wie mir? An sich weiß ich ja, dass Weihnachten immer zur sel­ben Zeit im Jahr ansteht. An sich weiß ich auch, dass ich mög­lichst vor­her Plätzchen backen soll­te – aber dann wird es November und das Weihnachtslieder-Singalong am Freitag vor dem ers­ten Advent erfor­dert mei­ne gan­ze Aufmerksamkeit. Kaum ist das Event geschafft, folgt das Adventssingen mit dem Chor am zwei­ten Advent und plötz­lich fällt mir auf, dass ich ja noch immer kei­ne Plätzchen habe.

Wenn mir die­se Erkenntnis dann wie Schuppen aus den Haaren fällt, suche ich leicht panisch mein Rezeptbuch, über­le­ge mir, was ich in der ver­blie­be­nen knap­pen Zeit noch schaf­fen kann und schrei­be mir schnell alle benö­tig­ten Zutaten dafür auf, um die dann bei nächs­ter Gelegenheit gegen eine über­mä­ßi­ge Menge hie­si­ger Valuta zu erwerben. 

Spoiler-Alarm: Das Backprogramm wird sport­lich blei­ben, habe ich doch eher sel­ten in den Wochen vor Weihnachten noch Urlaub. Noch ein Spoiler-Alarm: Dieses Jahr hat­te ich Urlaub vor Weihnachten. Es hat mir nichts geholfen.

Aber: Ein Rezept habe ich dann doch schon umge­setzt bekom­men, und des­halb will ich es mit euch tei­len, denn es ist einer­seits nicht so schlicht wie Spritzgebäck, aber ande­rer­seits auch nicht so kom­pli­ziert wie Dominosteine und anders als so man­ches Rezept braucht es kei­ner­lei Ruhezeiten und ver­ur­sacht sogar ver­gleichs­wei­se wenig Sauerei.

In die­sem Sinne: Ab in die Küche und los geht’s!

Zimtsterne (vegan)

Backzeit: 20 Minuten bei 130 °C (Ober-/Unterhitze)

Ergibt ca. 70 Zimtsterne

Zubereitung

  1. Aquafaba mit dem Weinsteinpulver steif schla­gen, dann den Puderzucker unter­rüh­ren. Etwa 4–5 EL davon für die Glasur bei­sei­te stellen.
  2. Unter den Rest alle ande­ren Zutaten unter­rüh­ren. Die Konsistenz des Teiges wird über die Menge der Mandeln regu­liert. Wenn der Teig gut fest und kurz vor brö­se­lig ist, ist er genau rich­tig. Mit 650 g fah­re ich bis­lang immer gut.
  3. Den Teig zwi­schen zwei Lagen Frischhaltefolie 5–10 mm dick aus­rol­len und auch in der Frischhaltefolie ausstechen.
  4. Die aus­ge­sto­chen Sterne mit der Glasur bestrei­chen. Eine erb­sen­gro­ße hasel­nuss­gro­ße Menge genügt für einen Zimtstern.
  5. Zimtsterne ca. 20 Minuten bei 130 °C (Ober-/Unterhitze) backen. Es ist völ­lig nor­mal, wenn die Zimtsterne noch etwas weich sein werden.
  6. An einem tro­cke­nen Ort aus­küh­len lassen.

Zutaten

  • 120 ml Aquafaba (das ist die Brühe, in der kon­ser­vier­te Kichererbsen schwimmen)
  • ½ TL Weinsteinpulver oder Backpulver
  • 250 g Puderzucker (gesiebt)
  • 1 EL Vanillezucker
  • 3 Tropfen Bittermandelöl
  • 1 TL Zimt
  • ca. 650 g gemah­le­ne Mandeln
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Sonntag, 27. Oktober 2024 – About Eve

Überstundenwochen sind kei­ne guten Wochen für täg­li­ches Bloggen. Sie wären es viel­leicht, wenn ich kein Privatleben hät­te, aber das schei­tert schon dar­an, dass ich einen Hund und einen Freund habe. Es gibt Schlimmeres.

Allerdings mer­ke ich auch für mich, dass ich inzwi­schen an einem Punkt ange­kom­men bin, an dem ich die Distanz zwi­schen der Aussage man­cher „Wenn Arbeitgeber ehr­lich wären“-Reels und mei­ner Haltung zu ihnen schwin­den sehe.


Doch auch eine ande­re Distanz sehe ich schwin­den, näm­lich die zwi­schen mir und einem eige­nen Lastenrad. Den Wunsch nach einem Rad, das etwas mehr als nur den Inhalt zwei­er Taschen trans­por­tie­ren kann, hege ich ja schon etwas län­ger … so unge­fähr seit mei­nem drei­ßigs­ten Geburtstag, für den ich extra einen Raum im Bahnhof Vohwinkel ange­mie­tet hat­te; mit das Unnötigste, was ich hät­te tun kön­nen, doch das dafür aus­ge­lie­he­ne Bullitt, war die bes­te Ausleihe, die ich hät­te täti­gen können. 

Überhaupt, Wuppertal. Wer hät­te gedacht, dass es Wuppertal sein wür­de, von dem vie­le sagen, mit sei­ner ber­gi­gen Topografie kön­ne es nie­mals Fahrradstadt wer­den, das in mir den Wunsch nach einem Lastenrad wecken wür­de? Doch das kann nur bezwei­feln, wer Wuppertal nicht kennt und Münster für das Fahrradmekka Deutschlands hält. Gut, in Münster fah­ren vie­le Leute Leeze, doch ich bin noch immer davon über­zeugt, dass sie das oft nur trotz der Fahrradinfrastruktur tun, die sich wahr­lich bemüht, regel­kon­for­mes Radfahren zu ver­hin­dern. Wuppertal hin­ge­gen macht gar kei­nen Hehl dar­aus, dass es nicht kein per­fek­tes Pflaster für Fahrräder ist. Und doch: In der Talachse lässt sich die gan­ze Stadt von Ost nach West durch­que­ren, und für die Höhen gibt es mitt­ler­wei­le Pedelecs. Die Entstehung der Nordbahntrasse als über 20 Kilometer lan­ger durch­ge­hen­der Radweg und Begegnungsraum ist ein Symbol dafür, was eine Bürgerschaft errei­chen kann, wenn sie Ideen hat und sich enga­giert. Rund um den Mirker Bahnhof sind so vie­le Leute zu fin­den, die sich für ihre Stadt inter­es­sie­ren, die ihre Ideen in die Stadtentwicklung ein­brin­gen möch­te, dass es eigent­lich kein Wunder ist, dass sich dort mit Fienchen ein Lastenrad ansie­del­te, das inzwi­schen drei­zehn (!) Geschwister bekom­men hat, die in der gan­zen Stadt ver­teilt zu fin­den und auf Spendenbasis zu mie­ten sind.

Wuppertal also, Fienchen, das Team der Fahrradstadt Wuppertal, die Critical Mass … die alle sind mit dafür ver­ant­wort­lich, dass ich ein Lastenrad fah­ren will, und dafür muss ich ein­fach mal „Danke“ sagen. 

Danke also, dass ich nach sie­ben Jahren des Abwägens und Probefahrens (hier ein Bullitt, da ein Cargobike Monkey, hier ein HNF CD1, dort eine Dolly …) am Freitag einen Anruf aus Kriebstein bekom­men durf­te, in dem ich mit Clemens Kircher die Details mei­nes Iumentum 1890 durch­spre­chen konn­te. Ick freu mir so auf Lina Cargorossa. 

Lina Cargorossa? Well. Das Kind brauch­te einen Namen, und was liegt näher in der Nähe Kaiserslauterns, als das Kind nach dem Kaiser zu benen­nen, der dort sei­ne Pfalz errich­te­te? Nur – wie will man dann erklä­ren, dass ein gel­bes Rad nach einem Kaiser mit einem roten Bart benennt? Indem man ganz schnell auf den Vornamen des Rades zu spre­chen kommt. Lina also, nach Lina Pfaff, die in der Geschichte der Nähmaschinenfabrik Pfaff und des sozia­len Wohnungsbaus in Kaiserslautern eine ent­schei­den­de Rolle spielte.


Und dann war da noch Eve. Eigentlich woll­ten wir uns nur ein biss­chen Eis vom Automaten holen, da das Eis im Gefrierfach Schwindsucht hat­te. Doch wäh­rend wir da vor dem Automaten stan­den, an der Bushaltestelle in Schwedelbach, und unse­re Auswahl tra­fen, wur­den wir von einer Frau ange­spro­chen. Ob wir denn Englisch sprächen? 

Eve kam aus den USA. Sie hat­te ihren jüngs­ten Sohn und des­sen schwan­ge­re Frau besucht, doch als es awk­ward wur­de (no jud­ge­ment here), hat­te sie ihre Sachen gepackt, und war nun mit Rucksack und gro­ßen Taschen auf dem Weg zu einem Biker aus Belfast in Nordirland, den sie auf sei­ner Suche nach allen Belfasts die­ser Welt bei sich zuhau­se im Bundesstaat New York ken­nen­ge­lernt hat­te. Also: sie woll­te nicht nach Belfast, sie woll­te nach Barcelona, wo er nun ver­weil­te – doch um dort­hin zu kom­men, muss­te sie erst ein­mal aus dem Nordpfälzer Bergland zum Flughafen in Frankfurt, und das geht – zumin­dest mit den öffent­li­chen Verkehrsmitteln – nur über Kaiserslautern. Eigentlich woll­te sie nur wis­sen, wann denn ein Bus nach Kaiserslautern füh­re. An einem Sonntag. … Anstatt sie auf den nächs­ten Tag zu ver­trös­ten, haben wir sie dann ein­fach mit­ge­nom­men bis zum nächs­ten Bahnhof mit Verkehr an einem Sonntag. Das Konzept „Ruftaxi“ (Ich rufe jetzt wen an, damit jemand in knapp zwei Stunden zu einem in einem Aushang ste­hen­den Zeitpunkt vor­bei­kommt und mich gegen Erwerb eines Fahrscheins auf einer vor­ge­ge­be­nen Route an ein gewünsch­tes Ziel bringt.) ist ja so schon abstrus genug, selbst wenn man die glei­che Sprache wie das Fahrpersonal spricht. Am Ende der Fahrt kann­ten wir ihre Geschichte und ihre Kinder und sie hat­te ein Ticket für die Bahn und einen Fahrplan. Zum Hotel in Kaiserslautern dürf­te sie es geschafft haben, denn das war viel­leicht fünf Minuten vom Hauptbahnhof ent­fernt. Morgen geht es für sie dann wei­ter nach Frankfurt. Sie will wie­der Bus fah­ren. Mit ihrer offe­nen und zuge­wand­ten Art wird sie das schon schaffen.

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Montag, 21. Oktober – The reports of my death…

… have been great­ly exag­ge­ra­ted. Es gab ledig­lich ein biss­chen zu viel zu leben und ein biss­chen zu wenig Zeit zum Schreiben.

Um mal ein paar Highlights der letz­ten Wochen anzureißen:

Da war das Meeting, das ver­scho­ben wur­de, des­sen Verschiebung aber eben­falls ver­scho­ben wur­de. Zwei Tage im Büro für umme. Nein, nicht für umme. Für ein Stimmungsbild aus ers­ter Hand. Und für die Werbungskosten.

Da war eine erwart­ba­re, aber den­noch uner­war­te­te Kündigung.

Da war eine Tumorkonferenz mit Werner Hansch und Sabine Töpperwien. (Mein Kopf macht lus­ti­ge Dinge, wenn er will.)

Da war ein Bikefitting mit spon­ta­nem Ausflug ins Niederländische und ganz viel Pech beim Kniffeln.

Und da waren mal wie­der viel zu vie­le Brombeersträucher, nur unter­bro­chen von Rosen.

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