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5.txt | gleich

Vorwort: Dies ist der fünf­te Teil eines grö­ße­ren Projekts. Ich möch­te im Rah­men von *.txt an die­sem Anfang immer wei­ter schrei­ben. Eine Idee habe ich im Kopf, aber wohin *.txt mich beglei­ten wird, das weiß ich nicht. Ich bin gespannt. 

Nur ein paar Minütchen noch, dann ist es soweit: Deutschlands schöns­te Bahnstrecken, live, und ich bin vor Ort, mit­ten­drin statt nur dabei.
Ja, du wärst auch jetzt ger­ne hier, und wenn du wüss­test, dass ich hier bin, ohne dich, und dass ich die­se Fahrt geplant habe ohne dich, wäh­rend du neben mir auf dem Sofa schliefst, dann wür­dest du mich aus dei­nen hasel­nussi­gen Augen anschau­en mit die­sem so sprich­wört­li­chen Hundeblick, dass ich dir spon­tan doch eine Fahrtkarte gekauft hät­te, egal zu wel­chem Kurs. Du hät­test mich rui­niert. Du hast mich rui­niert.
Da – der Drachenfels. Was konn­test du mir alles von ihm erzäh­len, obgleich du nie dort gewe­sen bist. 

Wei­te­re Bei­trä­ge fin­det ihr bei Domi­nik.

Die vori­gen Tei­le mei­ner Geschich­te fin­det ihr hier.

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4.txt | Bild

Vorwort: Dies ist der vier­te Teil eines grö­ße­ren Projekts. Ich möch­te im Rah­men von *.txt an die­sem Anfang immer wei­ter schrei­ben. Eine Idee habe ich im Kopf, aber wohin *.txt mich beglei­ten wird, das weiß ich nicht. Ich bin gespannt. 

Weißt du eigent­lich, dass ich dich geliebt habe? Nein, wie soll­test du es auch wis­sen, denn ich habe es dir nie gezeigt, dir und nie­man­dem. Während du dach­test, ich lieb­te dich, wäh­rend dei­ne Mutter dach­te, ich wäre so ein net­ter jun­ger Mann, wäh­rend unser gesam­ter gemein­sa­mer Freundkreis dach­te, wir wären das Traumpaar des Jahrhunderts, weil wir schon seit der Oberstufe zusam­men waren, habe ich dich eigent­lich nur gehasst. Ein ein­zi­ges gro­ßes Schauspiel, und nicht ein­mal jetzt kannst du hin­ter die Bühne tre­ten und das gan­ze Theater ent­tar­nen als das, was es ist.
Obwohl: Wer weiß schon, wo du jetzt bist? Wenn es doch ein Leben nach dem Tod gibt, bist du jetzt dort und kannst dir end­lich alle Akte unse­res Dramas anschau­en? Oder bleibt dir auch die­ses Mal der Zugang durch die Kulisse verborgen? …

Warum liegt mir eigent­lich so viel dar­an, dich doch nicht so unwis­send zu wis­sen wie du warst, und so über­rascht? Und wo bleibt end­lich die­ser blö­de Zug? … Wie stets in mei­nem Leben kommt er natür­lich erst, wenn ich mich über sei­ne Verspätung auf­re­gen, und wie stets ist es auch nur eine Illusion, der ich mich hin­ge­be, weil sie so schön ist. Schier end­los dau­ern die Sekunden, die der Zug noch braucht, bis er zum Halten kommt und er sich auf den bis dato lee­ren Bahnsteig über­gibt und mich zum Spielball der Gezeiten macht.
Deine brau­nen Augen. Sie star­ren mich an, mein Anker in die­sem Getöse. Ich will zurück­wei­chen und ste­he doch still. Erst als der letz­te Fahrgast aus dem Zug her­aus­tröp­felt, fal­le ich nach vorn, in den Zug hin­ein.
Deine brau­nen Augen. So aus­drucks­los habe ich sie noch nie gese­hen, nicht ein­mal als du da lagst und dar­auf war­te­test, dass ich aus mei­nem Erstaunen wie­der zu mir fand. Es war so ein­fach gewe­sen.
Ich war auf­ge­stan­den und hat­te die Taschentücher acht­los fal­len gelas­sen, hat­te mei­ne Boxershorts über­ge­streift und dann nichts. Schon da hat­test du mich aus die­sen, dei­nen so hasel­nussi­gen Augen ange­starrt und gefragt: Warum? und auch jetzt blickst du mich an, wort­los, und fragst: Warum?

Statt der son­ni­gen Ausfahrt aus dem Bahnhof sehe ich nur dich, nur dein fra­gen­des Gesicht, als läge ein Farbfilter vor mei­nen Augen. Immer bist du da, jetzt mehr denn je.

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