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Montag, 23. September 2024 – Katze in der Fensterbank

In der letz­ten Woche waren wir mit einer Freundin im Urlaub. Deshalb gibt es nur ein paar Stichwörter. Zum Ausgleich gibt es dafür aber auch das eine oder ande­re ein Bild.


Montag. Frühstück, Abwasch, ab ins Auto. Nur sechs­ein­halb Stunden spä­ter wer­den wir in den Niederlanden ein­ge­kauft und in unser Feriendomizil für die nächs­ten fünf Tage ein­ge­checkt haben. Es ist noch immer so schön wie im letz­ten Jahr, nur ein klein wenig ver­lebt. Was so andert­halb Jahre tou­ris­ti­schen Betriebs anrich­ten kön­nen …. Dafür gibt es die­ses Mal eine eine ein­ge­heg­te Terrasse. Das macht die Hundehaltung ein wenig einfacher.

Ein Schäferhund rennt über den Strand einer vom Fotografen nach hinten links wegrollenden orangen Frisbeescheibe hinterher. Er scheint über dem Sand zu fliegen. Im Hintergrund stehen Holzpfähle als Wellenbrecher zwischen befestigten Steinen, dahinter beginnen die Dünen.

Dienstag. Der Hund braucht doch eine Schleppleine. Was liegt als näher als eine Ausflug zum nächs­ten Tierbedarfshandel? Danach lässt sich zumin­dest ein wenig ent­spann­ter der Strand erkun­den. Die abend­li­che Planung der nächs­ten Tage wird von diver­sen Öffnungszeiten tor­pe­diert. Am Ende bleibt alles wie es war.

Zwei hölzerne Cubebots (links in blau, rechts in grün) sitzen auf einem Holzpfahl und schauen am Fotografen vorbei aufs Meer. Der leicht bewölkte blaue Himmel erscheint nur sehr unscharf im Hintergrund.

Mittwoch. Auf nach Vlissingen. Wenn der Hund nicht die stei­le Treppe hin­auf muss, ist die Fährfahrt auch gleich ent­spann­ter. Nicht ent­spannt, aber zumin­dest ent­spann­ter. In Vlissingen gibt es zwar kei­nen Rum, aber Softeis. Wie lan­ge hat­te ich das schon nicht mehr?

Blick auf einen Ausschnitt der rot und grau gefliesten Fassade der Nautischen Centrale Vlissingen. Im Vordergrund links ist der verglaste Erker zu sehen, von der man einen guten Blick auf die Schleusenbecken hat. Die Fasaade ist nur von zwei schmalen horizontalen Fensterschlitzen unterbrochen.

Donnerstag. Strandtag, und das mit per­fek­tem Wetter für einen Sprung in die Wogen, die sich Nordsee nen­nen. Es gibt so Gelegenheiten, die muss man ein­fach ergrei­fen, wenn man ich ist … und wenn man erst mal zwan­zig Sekunden mit dem gan­zen Körper in dem kal­ten Wasser ist, dann fühlt es sich auch gar nicht mehr so eisig an.

Blick aufs leicht wellige Meer zum Sonnenuntergang. Das Bild ist horizontal geteilt. In der oberen Hälfte ist der wolkenlose gelb-goldene Himmel zu sehen, in der unteren Hälfte zeichnet sich dagegen dunkel das Meer ab. In der Mitte des Bildes liegt ein einsamer Tanker im Wasser.

Freitag. Viel zu früh müs­sen wir die Unterkunft wie­der räu­men und das Meer ver­las­sen. Ein Viertel der Reisegesellschaft set­zen wir in Verviers am Bahnhof aus, der Rest pas­siert die lächer­li­chen Grenzkontrollen bei Lommersweiler und Steinebrück, und kommt recht­zei­tig für einen Anruf mit bedrü­cken­den Neuigkeiten wie­der in der Pfalz an.

Samstag und Sonntag. Ich schaue nach Bildern. Wir gehen ins Freibad zum Hundeschwimmen und tref­fen dort eine ande­re Person mit Schäferhund nach lan­ger Zeit mal wieder.

Montag. Termine, für die ich nicht stor­nier­ba­re Bahntickets erwarb, wer­den um drei Wochen ver­scho­ben. Als hät­te mich das jemals von einer Bahnfahrt abge­hal­ten. Am Abend wer­de ich an Lunch Break und Old MacDonald’s Deformed Farm erinnert.

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Samstag, 14. September 2024 – Zu knabbern

Manchmal ist ein dräu­en­der Urlaub auch ein Katalysator. Anders wäre ein gewis­ses Thema im Betriebsrat wohl nicht so zei­tig zur Sprache gekom­men. Wenn ich nur mit dem Ergebnis zufrie­de­ner wäre. Denn ich bin es nicht. Doch jetzt bin ich erst ein­mal für eine Woche nicht dabei, und die Diskussion ist ver­tagt. Mal sehen, wie wir in zwei Wochen dar­über den­ken. Ob Positionen sich ver­här­tet haben oder wir einem Kompromiss oder gar Konsens näher kom­men wer­den. Denn gleich­zei­tig fra­ge ich mich: Is that the hill I wan­na die on?


Urlaubsvorbereitung hieß in die­sem Jahr mal wie­der Großreinemachen, denn Freunden, wenn sie schon mit­rei­sen, will ich für die Nächte vor der gemein­sa­men Abfahrt doch wenigs­tens ein Grundmaß an Aufgeräumtheit anbie­ten, zumin­dest mei­nen Couchsurfing-Standard (wenn auch abzüg­lich des Betthupferls). Das war ein wenig Arbeit in den ver­gan­ge­nen Tagen, aber jetzt könn­te ich auch wie­der guten Gewissens Besuch zum Übernachten emp­fan­gen – wenn denn C. auch damit leben könn­te. Kann er aber nicht, bezie­hungs­wei­se nur in einem engen Rahmen.


PS: Am Montag geht es ans Meer. Ick freu mir.

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Donnerstag, 12. September 2024 – Der bestmögliche Ausgang

Da kam mir doch noch etwas von der Hochzeit in den Sinn. Ich hat­te es schon wäh­rend der Predigt gedacht, doch danach geschah noch so viel mehr, was das zunächst über­la­ger­te, doch wahr­schein­lich ist es das, was mir am ehes­ten in Erinnerung blei­ben wird. Sie war poli­tisch, die Predigt, hoch poli­tisch. Ich dach­te mir noch „Oh, das hab ich jetzt noch erwar­tet.“, denn wer denkt beim Heiraten schon an Widerstand gegen Menschenfeinde, Spalter und Rassisten, wer denkt schon an die Klimakrise? Und doch: Dass der Pfarrer genau das ansprach und sich so klar posi­tio­nier­te und die­se Haltung wäh­rend einer Trauung auf den Punkt brach­te, das war gut. Es war neu für mich, und viel­leicht woll­ten es auch nicht alle hören oder hiel­ten es sogar für unan­ge­bracht in dem Rahmen, doch letzt­lich war es mein klei­nes Highlight, die­ser Anspruch und das In-die-Verantwortung-nehmen der Hochzeitsgemeinde: Ihr als Menschen, die in der Hoffnung zusam­men gekom­men seid, auch ihr müsst den Arsch hoch krie­gen, damit es noch was zu hof­fen gibt. Das hat mir Mut gemacht, und es lässt mich auch jetzt noch hoffen.


Hoffnung war es auch, die mich etwas schrei­ben ließ, wofür sich ande­re drei Minuten durch eine Sprachnachricht mäan­dert hät­ten. Was in Vegas pas­sier­te … natür­lich blieb es nicht dort, denn mei­ne Gedanken nahm ich wie­der mit nach Hause, wo sie vor sich hin mari­nier­ten (Danke, dass du die­sen schö­nen Ausdruck fest­ge­hal­ten hast, Vanessa) bis zu dem Entschluss zu eben­je­ner Nachricht. Die Antwort dar­auf war die best­mög­li­che, die ich bekom­men konn­te. Jetzt hab ich noch mehr Hoffnung.


Und als hät­ten wir noch nicht genug gehofft, hab ich mir im Laufe des Tages noch das TV-Duell zwi­schen Kamala Harris und Donald Trump ange­hört. Bei der Antwort auf die ers­te Frage dach­te ich noch „Wenn das mal nicht auf­fällt, dass das die Antwort gar nicht zur Frage pass­te“, doch danach hät­te es kaum bes­ser lau­fen kön­nen. Was genau geschah, haben schon vie­le ande­re berich­tet, das muss ich nicht wie­der­ho­len. Nur so viel: Harris hat­te eine Chance, und sie hat sie genutzt, und auch das macht Hoffnung. Vielleicht soll­te ich mir doch den ers­ten Mittwoch im November frei­neh­men. Mein loka­ler Jetlag wird es mir danken.

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Dienstag, 10. September 2024 – Tresenlesen

„Geschlafen wird am Monatsende. Oder so.“ sind kei­ne guten letz­ten Worte. Deshalb geht es wei­ter, wenn auch erst heu­te. Es gab dann doch ein biss­chen was zu leben. Also noch ein­mal eine Woche im Schnelldurchlauf.


Dienstag. Ein Wochenende will reflek­tiert wer­den, und es fal­len Wörter, die sonst eher nicht in mei­nem Wortschatz woh­nen. (PS: Es wird noch immer reflektiert.)

Mittwoch. Was sich am Montag scho ange­kün­digt hat­te, mani­fes­tier­te sich heu­te: Unser Haus mag kei­nen Regen, denn dann schickt es das Abwasser in den Keller. Bis zur (hof­fent­lich per­ma­nen­ten, aber ich glau­be noch nicht dar­an) Lösung soll­te es bis heu­te dauern.

Donnerstag. Der Hund fin­det ein Rehbein und ein Arbeitskollege über­rascht mit sei­nem Privatleben. Nicht damit, dass er eines hat, son­dern damit, was dar­in passiert.

Freitag. Aus den Mädels vom Lektorat wird das Lektorats-Team. Aber wenn es sein muss, höre ich bekann­ter­ma­ßen auch auf den Namen Monika.

Samstag. Es wird gehei­ra­tet, doch knapp 30 Grad im Schatten und 24 Grad bei 70 Prozent Luftfeuchtigkeit in der Kirche sind kein Anzugwetter – allein es ändert nichts dar­an, dass „schick-schick“ für Chorsänger zu die­sem Anlass Anzug bedeu­tet. Ebenfalls nicht schön: Wenn ein Repertoire gesun­gen wird, das nicht zur Stimme passt. Schön hin­ge­gen: man­che Anzüge und ande­re musi­ka­li­sche Beiträge.

Sonntag. Endlich mal wie­der ein Ründchen auf dem Rad, ab dem Mittag sogar mit Sonnenschein. Was tut man nicht alles für ein biss­chen Eskapismus? Anders ist das ja aktu­ell kaum noch zu ertragen.

Montag. Rhetorik und Musik mit Reinhard Goebel, ein durch­aus erhel­len­des Gespräch. Weniger erhel­lend: die Ankündigung von Grenzkontrollen. Es ist doch alles nur noch Mist. Wenigstens die Fenster sind mal wie­der geputzt.

Dienstag. Heute. Chor-Verwaltungskram und ein Hauptgewinn. Wenn man schon mal ein Bike-Fitting bekom­men kann …

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Montag, 2. September 2024 – Was in Vegas passiert …

Die letz­te Woche war der­ma­ßen inten­siv, dass es zu nicht mehr als ein paar Notizen lang­te, drum gibt es hier jetzt auch nur ein Best-of.


Am Montag gab es Hunde unterm Windrad, ich es freut mich zu sehen, wie viel ruhi­ger der Hund bei die­sem zwei­ten Mal blei­ben konnte.

Am Dienstag konn­te ich zum ers­ten Mal so rich­tig in mei­ne neue Aufgabe ein­tau­chen, und es war ein wenig über­for­dernd. Doch das ist okay, denn an die­sem Bisschen an Überforderung kann ich noch wachsen.

Am Mittwoch steht nur eines in mei­nen Notizen: „An old man is a bed full of bones.“ Make of it what you will.

Am Donnerstag gab es ganz viel für den Chor zu organisieren.

Am Freitag erga­ben sich Diskrepanzen zwi­schen Vorstellung und Wahrnehmung und es fan­den sich ein paar gute Töne in viel zu war­mer Luft.

Am Samstag ging es nach Rheinhessen zum Winzer mei­nes Vertrauens, der auf sei­nem Weingut eine Weinprobe ver­an­stal­te­te, inklu­si­ve Keller- und Weinbergsführung. Meine Wenigkeit war nicht allein, denn wenn aus Kolleg*innen Freund*innen wer­den, dann kann aus einer bier­se­li­gen Idee auch mal ein hand­fes­ter Plan wer­den, der just an die­sem Wochenende in die Tat umge­setzt wur­de. Aus purer Überzeugung und ohne jeg­li­ches finan­zi­el­le Interesse will ich das Weingut und Gästehaus Peth hier lobend erwäh­nen für eine aus­ge­spro­chen gemüt­li­che Atmosphäre und eine klei­ne, aber fei­ne Ferienwohnung. Um der pro­to­kol­la­ri­schen Verantwortung gerecht zu wer­den, will ich auch einen klei­nen Stadtbummel in Worms samt Abschluss auf dem Backfischfest nicht ver­schwei­gen. Da war die Rückfahrt am heu­ti­gen Montag nur noch das Tüpfelchen auf dem i.


PS: Geschlafen wird am Monatsende. Oder so.