Manche Tage sind nur das Vorspiel. So erging es auch diesem Mittwoch. Er war der Vorbereitung vorbehalten; der Vorbereitung auf den Donnerstag, und der Vorbereitung auf die nächste Woche.
Am Dienstag hatte unser Chef einen spontanen Termin in der Firma für Donnerstag anberaumt. Es war keine Pflichtveranstaltung, aber aus Gründen (ich sage nur „Betriebsrat“) war er mir so wichtig, dass ich mich entschloss, ebenso spontan dafür in die Firma zu fahren. Dank diverser Bauarbeiten an der Schiene (ich sage nur „Riedbahnsperrung“ und „Generalsanierung“) brauchte es aber mehr Planung als sonst, und so entschied ich mich, für weniger Stress am Donnerstag mein Rad schon am Mittwoch nach getaner Arbeit an den Hauptbahnhof zu bringen. Ginge alles nach Plan, würde ich es in der Nacht zu Freitag brauchen werden.
Wo ich also schon mal gen Stadt aufbrach, konnte ich auch noch ein paar Kleinigkeiten für die Woche in der Türkei organisieren, unter anderem ein Wörterbuch. Damit – und mit meinen zwanzig Vokabeln – werde ich hoffentlich zumindest bis aus dem Flughafen herauskommen.
Der Donnerstag fing somit eher an als geplant, wodurch ich nach einer guten Runde mit Frau Doktor Hund dann letztlich zu einer Zeit im Bus saß, zu der ich für gewöhnlich gerade einmal aus der Dusche käme. … Aber offensichtlich hatte ich im Live-Action-Rollenspiel „Reise mit der Bahn“ mal wieder eine Pofalla-Wende erwürfelt, sodass ich schon ab Koblenz – bis wo noch alles völlig im Plan gewesen war – umplanen musste. Am Ende war ich zwar ohne Zeitverlust in der Firma, allerdings um ein paar Öcken ärmer … und da war die Rückfahrt noch nicht einmal abzusehen.
Zur Arbeit in der Firma will ich nicht viel sagen, und auch zum Termin, der dann um 17 Uhr begann, will ich hier schweigen. Nur so viel: Es war eine gute Entscheidung, daran teilzunehmen, auch wenn ich die sachlichen Informationen auch schon am Morgen in einem Videocall hätte erfahren können – aber die Stimmung vor Ort war mir dann doch wichtiger.
Jetzt bin ich also auf der Rückfahrt, und so wie es aussieht, habe ich noch mehr nette Bahn-Features erwürfelt. Eine unvollständige Liste umfasst aktuell Bauarbeiten, vorausfahrende langsamere Züge, eine Signalstörung, Gleislagefehler, defekte Weichen und eine technische Störung am Zug – womit allerdings nicht das Bordresturant gemeint ist, welches allerdings auch geschlossen hat.
Ob ich heute Nacht noch zu meinem Rad komme, steht in den Sternen. Wenn nicht, kann ich es in der allergrößten Not auch akzeptieren, eine Nacht in einem bahnhofsnahen Hotel in Mannheim zu verbringen. Zwinkersmiley.
Dann käme ich zumindest vor halb zwei ins Bett. Jedenfalls wenn es bei der aktuellen Verspätung bleibt.
Und doch: die Bahn ist und bleibt mein allerliebstes Verkehrsmittel nach dem Rad.