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Donnerstag, 25. Juli 2024 – Grund dafür ist eine Oberleitungsstörung

Manche Tage sind nur das Vorspiel. So erging es auch die­sem Mittwoch. Er war der Vorbereitung vor­be­hal­ten; der Vorbereitung auf den Donnerstag, und der Vorbereitung auf die nächs­te Woche.


Am Dienstag hat­te unser Chef einen spon­ta­nen Termin in der Firma für Donnerstag anbe­raumt. Es war kei­ne Pflichtveranstaltung, aber aus Gründen (ich sage nur „Betriebsrat“) war er mir so wich­tig, dass ich mich ent­schloss, eben­so spon­tan dafür in die Firma zu fah­ren. Dank diver­ser Bauarbeiten an der Schiene (ich sage nur „Riedbahnsperrung“ und „Generalsanierung“) brauch­te es aber mehr Planung als sonst, und so ent­schied ich mich, für weni­ger Stress am Donnerstag mein Rad schon am Mittwoch nach geta­ner Arbeit an den Hauptbahnhof zu brin­gen. Ginge alles nach Plan, wür­de ich es in der Nacht zu Freitag brau­chen werden.

Wo ich also schon mal gen Stadt auf­brach, konn­te ich auch noch ein paar Kleinigkeiten für die Woche in der Türkei orga­ni­sie­ren, unter ande­rem ein Wörterbuch. Damit – und mit mei­nen zwan­zig Vokabeln – wer­de ich hof­fent­lich zumin­dest bis aus dem Flughafen herauskommen.


Der Donnerstag fing somit eher an als geplant, wodurch ich nach einer guten Runde mit Frau Doktor Hund dann letzt­lich zu einer Zeit im Bus saß, zu der ich für gewöhn­lich gera­de ein­mal aus der Dusche käme. … Aber offen­sicht­lich hat­te ich im Live-Action-Rollenspiel „Reise mit der Bahn“ mal wie­der eine Pofalla-Wende erwür­felt, sodass ich schon ab Koblenz – bis wo noch alles völ­lig im Plan gewe­sen war – umpla­nen muss­te. Am Ende war ich zwar ohne Zeitverlust in der Firma, aller­dings um ein paar Öcken ärmer … und da war die Rückfahrt noch nicht ein­mal abzusehen.

Zur Arbeit in der Firma will ich nicht viel sagen, und auch zum Termin, der dann um 17 Uhr begann, will ich hier schwei­gen. Nur so viel: Es war eine gute Entscheidung, dar­an teil­zu­neh­men, auch wenn ich die sach­li­chen Informationen auch schon am Morgen in einem Videocall hät­te erfah­ren kön­nen – aber die Stimmung vor Ort war mir dann doch wichtiger.

Jetzt bin ich also auf der Rückfahrt, und so wie es aus­sieht, habe ich noch mehr net­te Bahn-Features erwür­felt. Eine unvoll­stän­di­ge Liste umfasst aktu­ell Bauarbeiten, vor­aus­fah­ren­de lang­sa­me­re Züge, eine Signalstörung, Gleislagefehler, defek­te Weichen und eine tech­ni­sche Störung am Zug – womit aller­dings nicht das Bordresturant gemeint ist, wel­ches aller­dings auch geschlos­sen hat.

Ob ich heu­te Nacht noch zu mei­nem Rad kom­me, steht in den Sternen. Wenn nicht, kann ich es in der aller­größ­ten Not auch akzep­tie­ren, eine Nacht in einem bahn­hofs­na­hen Hotel in Mannheim zu ver­brin­gen. Zwinkersmiley.

Dann käme ich zumin­dest vor halb zwei ins Bett. Jedenfalls wenn es bei der aktu­el­len Verspätung bleibt. 

Und doch: die Bahn ist und bleibt mein aller­liebs­tes Verkehrsmittel nach dem Rad.

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Dienstag, 23. Juli 2024 – We the dot watching people

Es wur­de dann doch span­nen­der als gedacht, dabei sind wir erst an Tag zwei des Transcontinental Race. Ich hat­te kaum hof­fen gewagt, aber am Ende kam dann doch ein Teilnehmer durch Kaiserslautern, und da ich die­se Zeilen aus­nahms­wei­se mal am Smartphone tipp­te, ras­te­ten zwei wei­te­re Teilnehmer in der Stadt und ein wei­te­rer nur weni­ge Kilometer ent­fernt auf einem Parkplatz in Mehlingen. Kinners, ist dat span­nend. Wenn ich doch nur die Zeit hät­te, auch nur einen der drei live und vor Ort anzufeuern.


Während sonst mon­tags die Hunde immer hart an ihren Geduld und ihrem Fokus arbei­ten müs­sen, durf­ten sie heu­te unter Aufsicht spie­len. Das war mal etwas ande­res, in die Kommentare unse­rer Trainerin ord­ne­ten das Spiel dann auch ver­ständ­lich ein. Kaum zu glau­ben, dass die­ser Hund, der vor einem Jahr noch nicht in Ruhe hin­ter ande­ren Hunde lau­fen konn­te, nun sou­ve­rän und völ­lig unter­schied­lich auf die sehr ver­schie­de­ne Hunde reagie­ren konnte.


Statt Schlaf gab es dann die von vie­len erwar­te­te ers­te Rede von Vizepräsidentin Kamala Harris vor Wahlkämpfenden in Wilmington, Delaware, wo Joe Biden seit Jahrzehnten zuhau­se ist. Die Bildübertragung bei CNN war kata­stro­phal … dass es so schlech­tes Internet außer­halb von Deutschland noch gibt … aber der Inhalt der Rede mach­te vie­les wett.

Natürlich war viel Pathos in der Rede, und doch! Erst dank­te Harris dem Präsidenten und pries sein sein Lebenswerk und vor allem sei­ne Präsidentschaft doch dann blick­te sie nach vor­ne und mach­te all die gro­ßen Themen auf.

Sie stell­te die Frage nach der Zukunft. Sie zeig­te die Gefahr einer zwei­ten Präsidentschaft von Bidens Vorgänger auf. Sie stell­te ihre Vision dage­gen. Sie tat das, was in allen Erste-Hilfe-Kursen gelehrt wird: Sie sprach die Leute an, for­der­te sie auf, selbst tätig zu werden.

Und was soll ich sagen: Nach Wochen der Ungewissheit habe ich end­lich wie­der etwas Hoffnung in mir spü­ren können.

“[We ]belie­ve in a brigh­ter future that makes room for all Americans.

“We belie­ve in a future whe­re every per­son has the oppor­tu­ni­ty not just to get by but to get ahead.

“We belie­ve in a future whe­re no child has to grow up in pover­ty; whe­re every per­son can buy a home, start a fami­ly, and build wealth; and whe­re every per­son has access to paid fami­ly lea­ve and afforda­ble childcare. 

“That’s the future we see.

“Together, we fight to build a nati­on whe­re every per­son has afforda­ble health care — ; whe­re every worker is paid fair­ly; and whe­re every seni­or can reti­re with dignity.”

– Kamala Harris

PS: Wer die Rede nach­le­sen will, kann das auf den Seiten des Weißen Hauses tun.


Heute ging es dann recht spon­tan auf die Base, also nach Ramstein. Es war kurz, aber inten­siv. Ich glau­be, ich muss das noch verarbeiten.

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Sonntag, 21. Juli 2024 – Go, happy man

Content Warning: Verletzungen, Tod

Nach Monaten, in denen stets etwas dazwi­schen kam, konn­te ich am Freitag end­lich mal wie­der einer Chorprobe bei­woh­nen. Zur Feier des Tages fand sie ohne­hin schon an einem ande­ren Ort statt und wur­de direk­te­mang mit einem klei­nen chorin­ter­nen Sommerfest kom­bi­niert. Neben reich­lich mit­ge­brach­ten Salaten gab es also noch gute Musik mit wenig fal­schen Tönen, auch wenn ich die ger­ne auf mich neh­me, selbst wenn ich halb­wegs pas­sa­bel vom Blatt sin­gen kann.

Wie wuss­te schon Konrad Beikircher: „Am schöns­ten isset, wenn et schön is.“ – und genau so war es. Ein locke­rer Abend mit Zeit für Gespräche abseits der Musik und die eine oder ande­re Runde Federball. Was man so an einem Freitagabend in einem gro­ßen Garten halt so macht.


Auch wenn ich für den Hundeverein die eine oder ande­re Arbeitsstunde abzu­leis­ten habe, und auch wenn am Samstag einer die­ser Arbeitseinsätze ange­setzt war, habe ich mich doch für einen Erste-Hilfe-Kurs für Hundebesitzer*innen ent­schie­den. Eigentlich hät­te ich den ja schon deut­lich eher besu­chen wol­len, aber da hat­te Frau Doktor Hund Durchfall, und da war dann klar, dass nur C. zum Kurs ging, und ich einen spä­te­ren Termin wahr­näh­me. Der war dann am Samstag.

Im Hinblick auf das Wetter war es eine wei­se Entscheidung. Ich war aller­dings vor­ge­warnt wor­den. Der Kurs wür­de recht­lich plas­tisch sein – und da ich seit einer Begegnung mit Schweineaugen im Biologieunterricht nicht der aller­größ­te Fan von all­zu plas­ti­schen Schilderungen beschä­dig­ter Innereien bin, hat­te ich mich auf den Aspekte jetzt eher weni­ger gefreut. Dass ich mich aus ande­ren und ähn­li­chen Gründen bei einem Kurs zur betrieb­li­chen Ersthelfenden-Ausbildung schon mal tem­po­rär von mei­nem Bewusstsein ver­ab­schie­de­tet hat­te, stei­ger­te mei­ne Vorfreude jetzt nicht unbe­dingt. Aber es half nix. Der Kurs war plas­tisch. Sehr plas­tisch. Es gab Bilder von Wunden, die Stöcke im Rachen ver­ur­sacht hat­ten und ande­re ähn­lich attrak­ti­ve Anblicke. Es gab Horrorgeschichten von töd­li­chen Schaschlikspießen und auch sonst wenig Ersprießliches, aber mein Kreislauf blieb da, wo er sein soll­te. Nichtsdestotrotz war der Kurs sehr lehr­reich und die prak­ti­schen Übungen am leben­den Objekt waren defi­ni­tiv nicht ver­kehrt. Jetzt brau­che ich nur noch einen Hund, der im Falle einer Verletzung so ruhig bleibt und still­hält wie die Übungstiere, damit das mit dem Verbinden auch so gut klappt.


Für den Sonntag blieb dann nur noch ein Frühstück mit Brötchen vom Bäcker im Ort übrig. Mehr als einen Kilometer ent­fernt von ihm wohnt hier nie­mand im Ort, und den­noch sind die Parkplätze gegen­über stän­dig belegt. Und wofür? Für sechs Brötchen.

Und sonst so? Nix und sonst so. Aber ab jetzt ist wie­der Dotwatching ange­sagt. Die zehn­te Ausgabe des Transcontinental Race hat begon­nen. In den nächs­ten Tagen wer­de gut drei­hun­dert Menschen auf zwei Rädern von Roubaix nach Istanbul fah­ren, und alles, was sie dafür brau­chen (bis auf die Verpflegung) müs­sen sie selbst trans­por­tie­ren. Kann sein, dass sie hier in der Ecke vor­bei­kom­men – und selbst wenn nicht: mei­nen Respekt haben sie. Hoffentlich nur kom­men sie alle gesund an, denn das Wetter scheint bru­tal zu wer­den und der Straßenverkehr ist auch nicht ohne.

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Donnerstag, 18. Juli 2024 – Bilder von dir

Ich kann ver­ste­hen, wenn Menschen besorgt sind über die ver­schwin­den­de Trennung von Arbeit und Privatleben durch die Einführung des mobi­len Arbeitens. Ich möch­te auch nicht rund um die Uhr damit rech­nen müs­sen, dass mein Arbeitgeber etwas von mir will. Aber ich bin auch froh, dass ich ver­gleichs­wei­se ein­fach spon­tan am frü­hen Nachmittag mal die Arbeit unter­bre­chen kann, um pri­va­te Sachen zu erle­di­gen – selbst wenn ich dadurch dann die feh­len­de Arbeitszeit spä­ter nach­ho­len muss, womög­lich auch am Abend. Solange es mei­ne Entscheidung ist und das Arbeitszeitgesetz beach­tet wird, kann ich damit gut leben.

Was ich damit eigent­lich sagen woll­te: Ich brauch­te Hosen, und es ergab sich, dass ich die­ses Missstand heu­te so zwi­schen Tür und Angel behe­ben konn­te. Dabei bin ich im Kopf eigent­lich noch nicht beige genug für die­se bei­gen Hosen. Doch den zu erwar­ten­den mehr als 30 Grad in Ankara möch­te ich nicht in schwar­zen Jeans begegnen.


Die Zoo-Fotos sind unter Dach und Fach, und weil mir Dropbox und sons­ti­ge Dienstleister zu doof sind (und ich knapp 100 Bilder nicht per WhatsApp ver­schi­cken will), habe ich die auf eine sepa­ra­te Website aus­ge­la­gert. Dafür bekom­men alle Teilnehmenden einen Link und ein Passwort und dann kön­nen sie sich die Bilder hof­fent­lich selbst bei Bedarf abspeichern.

Somit habe ich jetzt wie­der Luft, um mich mit ande­ren Sachen zu übernehmen.

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Mittwoch, 17. Juli 2024 – Grenzen der Belastbarkeit

Da dach­te ich, ich hät­te mir einen halb­wegs soli­den Rechner geholt, doch bei Train Sim World 4 geht er in die Knie. So war das nicht geplant. So wird doch nie ein anstän­di­ger Gamer aus mir. Muss ich halt auch High-End-Grafik ver­zich­ten, dann wird das schon irgend­wie gehen bis zum nächs­ten Upgrade.


Ansonsten: Rabotti, rabot­ti, rabot­ti. Was man halt so tut in einer Woche mit Überstunden. Immerhin hab ich end­lich mal die Kiste mit den Winterklamotten in den Keller gebracht. Die stand hier so schön in der Ecke, dass sie kaum stör­te – aber eben nicht nicht. Wo ich schon mal unten war, konn­te ich dann auch schon mal das Grünzeug im Garten wäs­sern. Ja, wir tei­len uns einen Garten mit den Nachbar*innen im Haus, und so wie wir uns gemein­sam um die anfal­len­den Arbeiten küm­mern, ern­ten wir auch gemein­sam die zwölf Tomätchen und fünf Erdbeeren, die da gera­de wachsen.


Ich soll­te viel­leicht mal „Upload“ fer­tig schau­en. Closure ist so wich­tig, zumal mei­ne Prime-Mitgliedschaft im August aus­läuft. Das wäre schon scha­de, wenn da noch Serie übrig wäre am Ende der Mitgliedschaft.