Kategorien
gedacht

Sonntag, 21. Juli 2024 – Go, happy man

Content Warning: Verletzungen, Tod

Nach Monaten, in denen stets etwas dazwi­schen kam, konn­te ich am Freitag end­lich mal wie­der einer Chorprobe bei­woh­nen. Zur Feier des Tages fand sie ohne­hin schon an einem ande­ren Ort statt und wur­de direk­te­mang mit einem klei­nen chorin­ter­nen Sommerfest kom­bi­niert. Neben reich­lich mit­ge­brach­ten Salaten gab es also noch gute Musik mit wenig fal­schen Tönen, auch wenn ich die ger­ne auf mich neh­me, selbst wenn ich halb­wegs pas­sa­bel vom Blatt sin­gen kann.

Wie wuss­te schon Konrad Beikircher: „Am schöns­ten isset, wenn et schön is.“ – und genau so war es. Ein locke­rer Abend mit Zeit für Gespräche abseits der Musik und die eine oder ande­re Runde Federball. Was man so an einem Freitagabend in einem gro­ßen Garten halt so macht.


Auch wenn ich für den Hundeverein die eine oder ande­re Arbeitsstunde abzu­leis­ten habe, und auch wenn am Samstag einer die­ser Arbeitseinsätze ange­setzt war, habe ich mich doch für einen Erste-Hilfe-Kurs für Hundebesitzer*innen ent­schie­den. Eigentlich hät­te ich den ja schon deut­lich eher besu­chen wol­len, aber da hat­te Frau Doktor Hund Durchfall, und da war dann klar, dass nur C. zum Kurs ging, und ich einen spä­te­ren Termin wahr­näh­me. Der war dann am Samstag.

Im Hinblick auf das Wetter war es eine wei­se Entscheidung. Ich war aller­dings vor­ge­warnt wor­den. Der Kurs wür­de recht­lich plas­tisch sein – und da ich seit einer Begegnung mit Schweineaugen im Biologieunterricht nicht der aller­größ­te Fan von all­zu plas­ti­schen Schilderungen beschä­dig­ter Innereien bin, hat­te ich mich auf den Aspekte jetzt eher weni­ger gefreut. Dass ich mich aus ande­ren und ähn­li­chen Gründen bei einem Kurs zur betrieb­li­chen Ersthelfenden-Ausbildung schon mal tem­po­rär von mei­nem Bewusstsein ver­ab­schie­de­tet hat­te, stei­ger­te mei­ne Vorfreude jetzt nicht unbe­dingt. Aber es half nix. Der Kurs war plas­tisch. Sehr plas­tisch. Es gab Bilder von Wunden, die Stöcke im Rachen ver­ur­sacht hat­ten und ande­re ähn­lich attrak­ti­ve Anblicke. Es gab Horrorgeschichten von töd­li­chen Schaschlikspießen und auch sonst wenig Ersprießliches, aber mein Kreislauf blieb da, wo er sein soll­te. Nichtsdestotrotz war der Kurs sehr lehr­reich und die prak­ti­schen Übungen am leben­den Objekt waren defi­ni­tiv nicht ver­kehrt. Jetzt brau­che ich nur noch einen Hund, der im Falle einer Verletzung so ruhig bleibt und still­hält wie die Übungstiere, damit das mit dem Verbinden auch so gut klappt.


Für den Sonntag blieb dann nur noch ein Frühstück mit Brötchen vom Bäcker im Ort übrig. Mehr als einen Kilometer ent­fernt von ihm wohnt hier nie­mand im Ort, und den­noch sind die Parkplätze gegen­über stän­dig belegt. Und wofür? Für sechs Brötchen.

Und sonst so? Nix und sonst so. Aber ab jetzt ist wie­der Dotwatching ange­sagt. Die zehn­te Ausgabe des Transcontinental Race hat begon­nen. In den nächs­ten Tagen wer­de gut drei­hun­dert Menschen auf zwei Rädern von Roubaix nach Istanbul fah­ren, und alles, was sie dafür brau­chen (bis auf die Verpflegung) müs­sen sie selbst trans­por­tie­ren. Kann sein, dass sie hier in der Ecke vor­bei­kom­men – und selbst wenn nicht: mei­nen Respekt haben sie. Hoffentlich nur kom­men sie alle gesund an, denn das Wetter scheint bru­tal zu wer­den und der Straßenverkehr ist auch nicht ohne.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert