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Dienstag, 10. September 2024 – Tresenlesen

„Geschlafen wird am Monatsende. Oder so.“ sind kei­ne guten letz­ten Worte. Deshalb geht es wei­ter, wenn auch erst heu­te. Es gab dann doch ein biss­chen was zu leben. Also noch ein­mal eine Woche im Schnelldurchlauf.


Dienstag. Ein Wochenende will reflek­tiert wer­den, und es fal­len Wörter, die sonst eher nicht in mei­nem Wortschatz woh­nen. (PS: Es wird noch immer reflektiert.)

Mittwoch. Was sich am Montag scho ange­kün­digt hat­te, mani­fes­tier­te sich heu­te: Unser Haus mag kei­nen Regen, denn dann schickt es das Abwasser in den Keller. Bis zur (hof­fent­lich per­ma­nen­ten, aber ich glau­be noch nicht dar­an) Lösung soll­te es bis heu­te dauern.

Donnerstag. Der Hund fin­det ein Rehbein und ein Arbeitskollege über­rascht mit sei­nem Privatleben. Nicht damit, dass er eines hat, son­dern damit, was dar­in passiert.

Freitag. Aus den Mädels vom Lektorat wird das Lektorats-Team. Aber wenn es sein muss, höre ich bekann­ter­ma­ßen auch auf den Namen Monika.

Samstag. Es wird gehei­ra­tet, doch knapp 30 Grad im Schatten und 24 Grad bei 70 Prozent Luftfeuchtigkeit in der Kirche sind kein Anzugwetter – allein es ändert nichts dar­an, dass „schick-schick“ für Chorsänger zu die­sem Anlass Anzug bedeu­tet. Ebenfalls nicht schön: Wenn ein Repertoire gesun­gen wird, das nicht zur Stimme passt. Schön hin­ge­gen: man­che Anzüge und ande­re musi­ka­li­sche Beiträge.

Sonntag. Endlich mal wie­der ein Ründchen auf dem Rad, ab dem Mittag sogar mit Sonnenschein. Was tut man nicht alles für ein biss­chen Eskapismus? Anders ist das ja aktu­ell kaum noch zu ertragen.

Montag. Rhetorik und Musik mit Reinhard Goebel, ein durch­aus erhel­len­des Gespräch. Weniger erhel­lend: die Ankündigung von Grenzkontrollen. Es ist doch alles nur noch Mist. Wenigstens die Fenster sind mal wie­der geputzt.

Dienstag. Heute. Chor-Verwaltungskram und ein Hauptgewinn. Wenn man schon mal ein Bike-Fitting bekom­men kann …

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Montag, 2. September 2024 – Was in Vegas passiert …

Die letz­te Woche war der­ma­ßen inten­siv, dass es zu nicht mehr als ein paar Notizen lang­te, drum gibt es hier jetzt auch nur ein Best-of.


Am Montag gab es Hunde unterm Windrad, ich es freut mich zu sehen, wie viel ruhi­ger der Hund bei die­sem zwei­ten Mal blei­ben konnte.

Am Dienstag konn­te ich zum ers­ten Mal so rich­tig in mei­ne neue Aufgabe ein­tau­chen, und es war ein wenig über­for­dernd. Doch das ist okay, denn an die­sem Bisschen an Überforderung kann ich noch wachsen.

Am Mittwoch steht nur eines in mei­nen Notizen: „An old man is a bed full of bones.“ Make of it what you will.

Am Donnerstag gab es ganz viel für den Chor zu organisieren.

Am Freitag erga­ben sich Diskrepanzen zwi­schen Vorstellung und Wahrnehmung und es fan­den sich ein paar gute Töne in viel zu war­mer Luft.

Am Samstag ging es nach Rheinhessen zum Winzer mei­nes Vertrauens, der auf sei­nem Weingut eine Weinprobe ver­an­stal­te­te, inklu­si­ve Keller- und Weinbergsführung. Meine Wenigkeit war nicht allein, denn wenn aus Kolleg*innen Freund*innen wer­den, dann kann aus einer bier­se­li­gen Idee auch mal ein hand­fes­ter Plan wer­den, der just an die­sem Wochenende in die Tat umge­setzt wur­de. Aus purer Überzeugung und ohne jeg­li­ches finan­zi­el­le Interesse will ich das Weingut und Gästehaus Peth hier lobend erwäh­nen für eine aus­ge­spro­chen gemüt­li­che Atmosphäre und eine klei­ne, aber fei­ne Ferienwohnung. Um der pro­to­kol­la­ri­schen Verantwortung gerecht zu wer­den, will ich auch einen klei­nen Stadtbummel in Worms samt Abschluss auf dem Backfischfest nicht ver­schwei­gen. Da war die Rückfahrt am heu­ti­gen Montag nur noch das Tüpfelchen auf dem i.


PS: Geschlafen wird am Monatsende. Oder so.

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Sonntag, 25. August 2024 – Kommt alles zurück

What a Woche. Wo soll ich da anfan­gen? Wahrscheinlich ist ein chro­no­lo­gi­sches Vorgehen am einfachsten.


Mittwoch also. Ein Tag mit mehr als genug Arbeit und einem Aufbruch gen Düsseldorf. Unspektakulärer wur­de es dann nicht mehr.

Der Donnerstag bot einen Meeting-Marathon son­der­glei­chen, aber das hat­te auch etwas Gutes für sich. Es gab ein wenig Bestätigung und ein wenig Inspiration, und danach noch ein paar wert­vol­le Gespräche, die ich so nicht gehabt hät­te, wenn ich im Home-Office geblie­ben wäre.

Neben die­sem einen Meeting am Donnerstag war aber das Firmenevent am Freitag der eigent­li­che Grund, war­um ich ins Dorf an der Düssel gefah­ren war, denn als klei­nes Dankeschön für mehr als fünf Jahre Treue in einer Branche, in der im Schnitt alle zwei bis drei Jahre der Job gewech­selt wird, hat­te sich unse­re Geschäftsführung etwas Nettes aus­ge­dacht, was ich – Zufälle gibt’s – selbst schon bei einer Recherche gefun­den hat­te, als mir in den Sinn gekom­men war, dem Event-Team für das Sommerfest eine Art Schnitzeljagd in Anlehnung an „Jet Lag The Game“ vor­zu­schla­gen. Schon als ich die ers­ten Indizien gese­hen hat­te, war ich ent­spre­chend gehypt, und die­ser Hype hielt auch bis zum Ende des Spiels und konn­te auch die klei­nen Quirks über­spie­len, die es dann doch gab. Im Anschluss ging es dann noch in ein Restaurant, wo wir den Abend bei noch mehr Gesprächen aus­klin­gen las­sen konnten.

Am Samstag mach­te die Bahn auf mei­nem Heimweg dann wie­der Bahn-Dinge, wodurch ich ein paar Stunden Zeit in Wiesbaden hat­te. Es ist auch schon span­nend: Erst fuhr nix nach Wiesbaden (die Älteren wer­den sich noch erin­nern), jetzt hal­ten dort sogar ICEs, Riedbahn-Sanierung sei Dank. Auch schön. Den Bahn-Nerd freut’s und Wiesbaden ist eh eine Reise wert. Dass ich am Ende doch auch noch nach Hause kam, freu­te dann auch Mann und Hund.

Der Sonntag war im Vergleich zum Rest der Woche fast ereig­nis­los. Der Hund kam viel raus, und ich kam mit, und dann schrie­ben mich fast zeit­gleich noch zwei alte Bekannte an, und das Gefühl war wie beim letz­ten Gespräch. So dür­fen Wochen enden, vor allem Wochen, in denen da Weltgeschehen wenig Nettes zu bie­ten hat.

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Dienstag, 20. August 2024 – Fishing with My Dad

Auch nach zwei­ein­halb Jahren mit Hund kann man hier immer noch neue Leute mit Hund ken­nen­ler­nen. Besonders span­nend ist es aber, wenn die den Hund schon ken­nen, den zwei­ten Dosenöffner aber noch nicht. Dann steht man da vor Leuten, die einem was erzäh­len, wovon man nix weiß, und dann bleibt einem nur übrig, nennt zu lächeln und ver­stän­dis­voll zu nicken. Und zuhau­se dann mal nach­zu­fra­gen, wer das eigent­lich war.


Tage, an denen ich neue Sänger*innen ent­de­cken kann, sind gute Tage, vor allem wenn sie mei­nen Horizont erwei­tern. Sollte ich auf mei­ne alten Tage etwa doch noch so lang­sam ein etwas roman­ti­sche­res Repertoire für mich ent­de­cken? Well, es könn­te schlim­mer sein. Vor allem, da ich die Gelegenheit habe, mich direkt mit eben­je­nem Sänger aus­zu­tau­schen. Das ist bes­ser als in der zwei­ten Reihe zu sit­zen. In der ers­ten Reihe soll­te man in einem Opernhaus eh nie ohne Regenschirm erscheinen.


Wenn die Leute wüss­ten, was man nur mit ihrem Vornamen und einem ein­zi­gen aus­sa­ge­kräf­ti­gen Attribut her­aus­fin­den kann … wobei: Das könn­te man bestimmt auch über mich. Well. Bei ande­ren braucht man ein biss­chen mehr Fleisch.

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Montag, 19. August 2024 – Michael Scott und noch mehr Michaels

Über man­che Themen kann ich nicht ein­mal hier spre­chen. Der Gesangverein gehört nicht dazu, zum Glück, denn bei dem steht bald das Sommerfest an. Ich kann lei­der nicht dabei sein. Da es aber ein Singalong geben soll, braucht es dafür Texte, die man mit einem Beamer an eine Leinwand wer­fen kann. Diese Texte wol­len aber gesetzt wer­den. Also habe ich in den letz­ten Tagen rund 20 Lieder in Strophen, Refrains und Bridges geglie­dert und auf unzäh­li­ge Folien ver­teilt. Jetzt müss­ten nur noch die QR-Codes funk­tio­nie­ren, dann hät­te die­se elen­di­ge Fließtextarbeit auch ein Ende. But that’s a pro­blem for future me.


Was immer geht, ist ein guter Podcast. Wenn er Tiefgang hat und den­noch unter­halt­sam ist, ist das schon ein­mal nicht ver­kehrt. Ein gutes Beispiel dafür ist „The Guilty Feminist“, der jedes Mal aufs Neue beweist, wie vie­le femi­nis­ti­sche Perspektiven es auf die Welt doch gibt – und vor allem, dass kei­ne Person per­fekt sein muss, um sich Feminist*in nen­nen zu dürfen.

Moderiert von Deborah Frances-White und wech­seln­den Co-Hosts heißt es „I’m a femi­nist, but…“ und dann kommt irgend­et­was ver­meint­lich Unfeministisches, was aber in der Regel humor­voll ist, und so schafft der Podcast den Spagat zwi­schen einem erns­ten Thema und einer gewis­sen Leichtigkeit.

Und so trug es sich zu, dass ich mal wie­der mei­ne abso­lu­te Lieblingsfolge hör­te, die unter dem Motto „Finding your Power“ stand. Warum sie mei­ne Lieblingsfolge ist? Unter ande­rem weil sich am Ende von einem biss­chen Smalltalk mit dem Publikum ein Lehrstück in Sachen „I’m a femi­nist, but…“ ergab. Für den rest müsst ihr schon selbst reinhören.