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Montag, 17. Juni 2024 – Blaukraut bleibt Blaukraut und Brexit means Brexit

Montags geht der Hund ins Training, und wir dür­fen mit. Genauer: immer wie­der mon­tags tref­fen wir uns mit ande­ren Dosenöffner*innen und ihren Hunden und einer Hundetrainerin, um Hundebegegnungen zu üben, Geduld zu ler­nen und Körpersprache zu deu­ten. Das sind dann knapp ein­stün­di­ge Spaziergänge an unter­schied­li­chen Orten, mit vie­len klei­nen Pausen für Übungen. Mal geht es in Innenstädte, mal an leb­haf­te Bahnhöfe (oder was man dafür in der eher dünn besie­del­ten Pfalz halt hält), aber auch in Wälder oder in die Heide. Auch das ist ein Weg die Region ken­nen­zu­ler­nen und die wei­ßen Flecken auf mei­ner per­sön­li­chen Landkarte mit Bildern zu füllen. 

Deutlich prä­sen­ter bleibt mir aber hän­gen, wie sehr sich unser Hund wei­ter­ent­wi­ckelt hat, wenn da nicht gera­de mal wie­der ein Hormonschub dazwi­schen­schießt. Noch vor einem Jahr war es eine Qual für uns alle, wenn wir hin­ter ande­ren Hunden her lie­fen, mitt­ler­wei­le geht das so gut als wäre es nie ein Problem gewe­sen. Als nächs­tes lernt Frau Hund noch lesen, und dann schi­cken wir sie ein­kau­fen. Dass sie sich im Fressnapf nichts aus den Regalen neh­men darf, hat sie näm­lich schon ver­in­ner­licht; da soll­te auch ein Supermarkt kein all­zu gro­ßes Problem mehr darstellen. 


Denk ich an Brexit in der Nacht … dann den­ke ich an den Brexitcast, der das gan­ze Chaos ein­zu­ord­nen ver­such­te, das nach dem Brexit-Referendum ent­stan­den war, und an die Flussdiagramme, mit denen Jon Worth fun­diert sei­nen Beitrag zur Prognose der poten­zi­ell nächs­ten Schritte lieferte. 

Jon Worth ist mitt­ler­wei­le einer der lau­tes­ten Verfechter grenz­über­schrei­ten­der Zugverbindungen, wäh­rend Brexitcast-Teilnehmerin Laura Kuenssberg inzwi­schen einen drei­tei­li­gen Rückblick namens „State of Chaos“ für die BBC pro­du­ziert hat. Ihr gelang es dabei Personen vor die Kamera zu bekom­men, die sich vor­her noch nie öffent­lich zu den Abläufen in die­ser Zeit geäu­ßert haben. Dadurch wer­den zwar ein paar Dinge nun aus­ge­spro­chen, von denen man sonst bes­ten­falls nur ver­mu­ten konn­te, dass sie so waren, aber abge­se­hen von die­sem klei­nen Einblicken bleibt der Erkenntnisgewinn eher gering. Da wer­den von den inter­view­ten Personen nur ihre all­seits bekann­ten Positionen und Einschätzungen wie­der­holt, wenn­gleich sie durch den Schnitt direkt gegen­über­ge­stellt wer­den. Ich weiß noch nicht, was ich davon nach der ers­ten ein­stün­di­gen Folge hal­ten soll, und ob ich noch mehr Soundbites von Jacob Rees-Mogg und Nigel Farage ertra­gen will, ist eine ganz ande­re Frage.


Passend zum Thema „Ertragen“ gibt es aber noch zwei gute Nachrichten zu ein und dem­sel­ben Thema: Die Kampagne „Menschenwürde ver­tei­di­gen – AfD-Verbot jetzt!“ ist an den Start gegan­gen und Marco Wanderwitz, der ehe­ma­li­gen Ostbeauftragte der Bundesregierung, hat offen­bar genü­gend Unterstützung im Bundestag gefun­den, dass er einen AfD-Verbotsantrag stel­len könnte.

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