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Freitag, 21. Juni 2024 – Hidden in plain sight

Einer die­ser Tage, an denen ich mei­nen Wecker nicht hör­te, aber den­noch recht­zei­tig wach wur­de. Rechtzeitig für den Hund und recht­zei­tig für den rest­li­che Tagesplanung, die einen pünkt­li­chen Feierabend trotz Überstunden vorsah.

Dass ein Meeting wegen eben­je­ner Überstunden aus­fiel … so lang­sam kekst es mich an, denn es wird schon seit Wochen wegen der Auftragslage ver­scho­ben. Wenn es denn dann irgend­wann mal wie­der statt­fin­den wird, dann wer­den wir wahr­schein­lich zunächst ein­mal reka­pi­tu­lie­ren müs­sen, was zuletzt geschah (und dabei die unter­schied­li­chen Erinnerungen auf einen Nenner brin­gen), und dann ist das Meeting auch schon wie­der vorbei. 

So lang­sam dürf­te es mit den Überstunden auch mal gut sein. Dabei hat es mich bei wei­tem nicht am schlimms­ten getrof­fen. Ich mag mir gar nicht aus­ma­len, wie es mei­nen Kolleg*innen damit geht. Ich muss es mir auch gar nicht aus­ma­len. Sie erzäh­len es zum Glück.


Der Abend hat­te dann ande­re Pläne mit mir vor als ich mit ihm, und so ende­te ich gestal­ten­der­wei­se in einer S‑Bahn und mach­te anschlie­ßend noch ein wenig Mannheim unsi­cher. Ich konn­te ein paar Gebäckstücke vor der Entsorgung ret­ten und mei­nen Hunger mit einer pas­sa­blen Pizza stillen.

Pizza ist hier eh so eine Sache. Es fängt schon damit an, dass es im Normalfall nur zwei vege­ta­ri­sche Pizzen auf der Karte gibt: Margherita und Vegetaria, wobei auf letz­te­rer dann zumeist alles an Gemüse ist, wovon noch Reste übrig sind. Dass die­se Pizzen sich dann nicht zwi­schen knusp­rig und fluf­fig ent­schei­den kön­nen und am Ende ent­we­der bei­des oder nichts sind, kommt dann noch dazu – und Pizzabrötchen? Die gibt es hier nicht. Das Konzept „Pizzabrötchen“ ist der Pfalz gänz­lich fremd. Dass es hier im Speckgürtel von Kaiserslautern eh nur eine Pizzeria pro Dorf gibt, die dann meis­tens auch noch Burger und/oder Schnitzel und oder indi­sche Gerichte anbie­tet, macht die Auswahl letzt­lich auch nicht grö­ßer, obgleich sie alle einen Lieferdienst anbie­ten. Insofern war die heu­ti­ge Pizza eine Wohltat.


Und dann war da noch das que­e­re Pärchen, das mich in Mannheim in bemüh­tem Deutsch frag­te, ob das der Zug nach Kaiserslautern sei, und ich hät­te ihnen so ger­ne gesagt wie schön ich fin­de, dass sie ihre Zuneigung in aller Öffentlichkeit zeig­ten, weil es so ein sel­te­ner Anblick ist, aber das ein­zi­ge, was ich erwi­dern konn­te, war „Ja, der fährt nach Kaiserslautern“ und ein hof­fent­lich als auf­rich­tig wahr­ge­nom­me­nes Lächeln.

— Hendryk (@pillenknick@toot.community) 2024–06-21T20:20:53.949Z

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