Einer dieser Tage, an denen ich meinen Wecker nicht hörte, aber dennoch rechtzeitig wach wurde. Rechtzeitig für den Hund und rechtzeitig für den restliche Tagesplanung, die einen pünktlichen Feierabend trotz Überstunden vorsah.
Dass ein Meeting wegen ebenjener Überstunden ausfiel … so langsam kekst es mich an, denn es wird schon seit Wochen wegen der Auftragslage verschoben. Wenn es denn dann irgendwann mal wieder stattfinden wird, dann werden wir wahrscheinlich zunächst einmal rekapitulieren müssen, was zuletzt geschah (und dabei die unterschiedlichen Erinnerungen auf einen Nenner bringen), und dann ist das Meeting auch schon wieder vorbei.
So langsam dürfte es mit den Überstunden auch mal gut sein. Dabei hat es mich bei weitem nicht am schlimmsten getroffen. Ich mag mir gar nicht ausmalen, wie es meinen Kolleg*innen damit geht. Ich muss es mir auch gar nicht ausmalen. Sie erzählen es zum Glück.
Der Abend hatte dann andere Pläne mit mir vor als ich mit ihm, und so endete ich gestaltenderweise in einer S‑Bahn und machte anschließend noch ein wenig Mannheim unsicher. Ich konnte ein paar Gebäckstücke vor der Entsorgung retten und meinen Hunger mit einer passablen Pizza stillen.
Pizza ist hier eh so eine Sache. Es fängt schon damit an, dass es im Normalfall nur zwei vegetarische Pizzen auf der Karte gibt: Margherita und Vegetaria, wobei auf letzterer dann zumeist alles an Gemüse ist, wovon noch Reste übrig sind. Dass diese Pizzen sich dann nicht zwischen knusprig und fluffig entscheiden können und am Ende entweder beides oder nichts sind, kommt dann noch dazu – und Pizzabrötchen? Die gibt es hier nicht. Das Konzept „Pizzabrötchen“ ist der Pfalz gänzlich fremd. Dass es hier im Speckgürtel von Kaiserslautern eh nur eine Pizzeria pro Dorf gibt, die dann meistens auch noch Burger und/oder Schnitzel und oder indische Gerichte anbietet, macht die Auswahl letztlich auch nicht größer, obgleich sie alle einen Lieferdienst anbieten. Insofern war die heutige Pizza eine Wohltat.
Und dann war da noch das queere Pärchen, das mich in Mannheim in bemühtem Deutsch fragte, ob das der Zug nach Kaiserslautern sei, und ich hätte ihnen so gerne gesagt wie schön ich finde, dass sie ihre Zuneigung in aller Öffentlichkeit zeigten, weil es so ein seltener Anblick ist, aber das einzige, was ich erwidern konnte, war „Ja, der fährt nach Kaiserslautern“ und ein hoffentlich als aufrichtig wahrgenommenes Lächeln.