Morgen ist TeamTest. Das heißt: der Hund und sein Herrchen (was in dem Fall nicht ich bin) werden darauf getestet, wie gut sie mit Umweltreizen umgehen. Einer dieser Reize werde ich auf dem Fahrrad sein. Das ist fies, weil die anderen Hunde während der Prüfung nicht ihren Dosenöffner*innen begegnen müssen und sich davon unbeeindruckt zeigen müssen. Das Herrchen hatte der Truppe versprochen einen Streuselkuchen zu backen, hat es aber nicht so mit dem Backen. Also habe ich mich mal an ein wenig Streuselscience versucht. Der Kuchen ist inzwischen geschnitten und sieht mir ein wenig blass und auch noch nicht ganz durch aus, aber auch sehr streuselig. Wenn er morgen als saftig und lecker wahrgenommen wird, bin ich zufrieden.
Memo an mich selbst: nicht wieder fremde Leute als Testsubjekte benutzen. Das kann auch in die Hose gehen.
Nicht morgen, aber in drei Wochen findet die EUROBIKE in Frankfurt statt, und nachdem mein letzter Besuch der Messe Frankfurt anlässlich der IAA im Jahr 2013 stattfand, bin ich gespannt, wie anders eine Fahrradmesse gegenüber der deutschen Automesse sein wird. Ich mach das ja nicht zum Vergnügen. Am Ende soll ein eigenes Lastenrad stehen, das meine häufigsten Bedürfnisse (Einkaufen, Chor, Hund und Radtouren) am besten abdecken kann. Ein Long John soll es werden, mit Motor, aber dennoch möglichst leicht, denn auch ein Akku kommt einmal an seine Grenzen. Ob da ein bisschen Reichweitenangst mitschwingt? Vielleicht – aber ich will kein Gefährt für den Maximaleventualbedarf, und da muss ein kleiner Akku dann halt reichen.
In den letzten Monaten und Jahren habe ich – Fienchen sei Dank! – mir den Markt schon ein wenig erfahren und mehr Modelle ausgeschlossen als auf meine Shortlist gesetzt, aber meinen aktuellen Favoriten konnte ich bislang nur mit Heckmotor testen. Nicht dass es schlecht gewesen wäre, aber ich will kein sechs Kilo schweres Hinterrad mit Spezialwerkzeug ausbauen müssen nur um einen platten Reifen zu flicken. Das entsprechende Modell mit Mittelmotor gibt es aktuell aber nur Witten, und das ist mir für eine Probefahrt dann doch zu weit.
Also wird es Frankfurt. Das Ticket ist gekauft, die Unterkunft gebucht (Vive l’auberge de jeunesse!) und die Bahnfahrkarte für danach erworben. Für die minutengenaue Planung (Just kidding.) hätte ich gerne einen Orden, aber eine Entscheidung im Lastenraderstehungsprozess würde mir auch vollkommen reichen.
Was ich in einem Video über Städtebau und Gentrifizierung nicht unbedingt erwartet hätte: Sätze wie „Sometimes contact is a conversion in a stairwell. Sometimes it’s anonymous gay sex in a public toilet.“
Aber wer bin ich, dass ich da Menschen widerspräche, die jahrelang dazu geforscht haben?