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Dienstag, 13. August 2024 – Bis jetzt

Morgen wird es wie­der hei­ßen „Gestern war der hei­ßes­te Tag des Jahres“, und dazu wird es Bilder von Leuten am Strand geben oder irgend­was Heiteres mit Wasser. Dass das Ganze für durch­aus nicht weni­ge Menschen lebens­be­droh­lich, wenn nicht sogar töd­lich war, erfah­ren wir dann in ein paar Wochen, wenn unter fer­ner lie­fen wie­der von Hitzetoten die Rede sein wird, als wären die­se Temperaturen im Sommer in die­sen Breitengraden völ­lig nor­mal. Dabei hat sich die Anzahl der Hitzetage seit mei­ner Geburt im Schnitt fast ver­dop­pelt – und wenn es dann doch reg­net, dann kommt immer öfter immer mehr Wasser in immer kür­ze­rer Zeit auf immer mehr Böde, die ver­sie­gelt sind, oder wegen der Dürre das Wasser nicht auf­neh­men können.

Eigentlich müss­ten mitt­ler­wei­le fast alle Menschen mit­be­kom­men haben, dass Wetter nicht das­sel­be ist wie Klima, und doch gibt es noch zu vie­le, die das etwas ist, wor­an man glau­ben könn­te (oder eben nicht). Dabei ist es der Physik völ­lig egal, ob ich an sie glau­be. Wenn ein Fußball mit viel­leicht 80 km/h auf mein Gesicht zuge­flo­gen kommt, dann kann ich durch­aus bezwei­feln, dass sich die Energie aus dem Ball auf mei­ne nicht dar­auf aus­ge­leg­te Nase und die dar­un­ter lie­gen­den Knochen über­tra­gen wird. Ich muss dann aber auch mit der Matsche unter­halb der wahr­schein­lich auch ein wenig defor­mier­ten Brille leben. Oder ich erken­ne die Fakten an und ducke mich weg, um zu ver­hin­dern, dass die­ses sprich­wört­li­che Leder grö­ße­ren Reparaturaufwand in mei­nem Gesicht hervorruft.

Beim Klima geht das mit dem Ducken aber lei­der nicht. Da muss ich mich mitt­ler­wei­le aktiv ver­tei­di­gen, und ich wür­de mir wün­schen, dass da alle, die es in der Hand haben, ähn­lich sähen. Allein: Ein Blick in die renom­mier­ten Medien belehrt mich eines Besseren.

So sehr ich auch nach­voll­zie­hen kann, war­um da agiert wird, wie agiert wird, so wenig kann ich es ver­ste­hen, wenn ich nicht akzep­tie­re, dass für man­che die Macht im jetzt wich­ti­ger ist als alles ande­re. Wenn sie wenigs­tens selbst den Preis dafür bezah­len müss­ten. Aber sie kön­nen es sich leis­ten, und das macht es noch verwerflicher.

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