Vorwort: Dies ist der zwölfte Teil eines größeren Projekts. Ich möchte im Rahmen von *.txt an diesem Anfang immer weiter schreiben. Eine Idee habe ich im Kopf, aber wohin *.txt mich begleiten wird, das weiß ich nicht. Ich bin gespannt.
Ich fühle mich wie ein kalter Truthahn. Gerupft bin ich, gestopft mit feinsten Gewürzen und dem Apfel vom Baum der Erkenntnis. Ich brauche keinen Spiegel, um mich selbst zu sehen wie ich bin: nackt.
Nichts ist mehr übrig von dem, für den ich mich hielt, als ich noch alles unter Kontrolle hatte, als ich dir noch aus der Hand fraß. Nein, falsch. Als du mir aus der Hand … fuck. Schon da hatte ich nichts mehr im Griff. Offenbar. Weißt du noch, wie wir … wie du … wie ich …? Weißt du noch? Gestern erst … ich habe mich echt gefreut dich wiederzusehen, wirklich. Es war nicht so sehr gespielt wie ich es geplant hatte, not at all. Und jetzt?
Von einem Moment auf den anderen springt meine bonbonfarbene Wahrnehmung um auf monochrom, läuft der Film von vorne ab, springt vor und zurück, sucht hektisch die Momente, da meine dir gezeigte Zuneigung nur Show war und findet sie nicht. Und findet sie nicht. Nur echte, wahre Verfallenheit ist da, wo ich Illusion gesehen haben wollte, und jetzt stehe ich da in meinem, ach, so kurzen Hemd und nichts ist mehr da von dir, nur die Erinnerung an bessere Zeiten. Ich zittere, mir ist nicht kalt; es schneit und ich sitze hier im T‑Shirt. Warum?
Ich verstehe nichts, auch das nicht. Gerade erst war Sommer, mein Eis halte ich noch in der Hand und noch immer schmecke ich den Pfirsich. Ich fühle mich wie ein kalter Truthahn. Ich weiß genau: Kommt erst die Wärme zurück, ist es um mich geschehen – und so laufe ich, nur fort aus Teufels Küche.
Das geht gut, so ohne Gepäck.
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